Gundermann
Der Gundermann wächst als wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Die Behaarung (Indument) der Pflanzenteile ist variabel: Häufig ist sie fast kahl, sie kann aber auch dicht weich behaart sein.[1] Stängel und Blattunterseite sind häufig purpurn überlaufen. Die nicht blühenden Sprossachsen kriechen als Ausläufer (Stolonen) am Boden, besitzen einen quadratischen Querschnitt und sind an vielen Knoten bewurzelt. Aufgrund ihres sehr raschen Wachstums und ihrer reichen Verzweigung sorgen sie für eine vegetative Vermehrung; der Hauptspross kann bis zu 2 Meter Länge erreichen. Der Gundermann ist ein Flachwurzler; die Blütentriebe sind 10 bis 30 Zentimeter hoch, aufsteigend bis aufrecht, und haben ebenfalls einen quadratischen Querschnitt.
lat. glechoma hederacea
engl. ground-ivy
Der Gundermann wirkt
entzündungshemmend - antibiotisch - antiviral - verdauungsfördernd - appetitanregend- Stoffwechsel anregend - schleimlösend - Herz und Leber stärkend - wundheilend
Krankheiten, gegen die Gundermann wirksam ist:
- Magen-/Darmbeschwerden (z.B. der Bitterstoff Glechomin regt Verdauungssäfte an)
- Blasenentzündung (wirkt entzündungshemmend, kräftigend, antibiotisch)
- Lungenerkrankungen (Saponine und ätherische Öle lösen Schleim und helfen beim Abhusten)
- Infekte (wirkt antibiotisch, antiviral und entzündungshemmend)
- schlecht heilende Wunden (Gerbstoffe trocknen und festigen wundes, schlecht heilendes, eitriges Gewebe)
- Hauterkrankungen (schleimlösend, entzündungshemmend)
Hildegard von Bingen (12. Jh) empfahl ihn bei
Ohrenentzündungen und Ohrensausen, Kraftlosigkeit, langwierigen und kräftezehrenden Krankheiten, als Wundheilmittel
Leonard Fuchs (16. Jh) empfahl ihn bei Nieren- und Leberleiden, Lungenkrankheiten, Würmer, Gelbsucht (zusammen mit Wermut)